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Fort Zorndorf Das Fort Zorndorf befindet 3km nordöstlich vom Fort Neues Werk und etwa 2km von der Küstriner Stadtgrenze entfernt. Es hatte die Aufgabe, die nach Küstrin führende Zorndorfer Chausse gegen Feindeinfall zu sichern und deckte zudem einen beträchtlichen Teil des Warthebruchs. In den Jahren 1883 - 1887 aus 28 Millionen doppelt gebrannten Ziegelsteinen erbaut, ist es das letzte im Deutschen Reich erbaute Einheitsfort vom Typ Biehler. Alle Bauten sind spiegelbildlich errichtet. Es weist jedoch im Gegensatz zu den früheren Einheitsfort die Besonderheit der doppelten Wallabschnitte im Fortinneren auf. So errichtete man die Kaserne für die Unterkünfte der Mannschaften unterhalb der Geschützstellungen und verlegte die sanitären Anlagen in den Mittelwall. Auch die Pulvermagazine waren nun seitlich, in der Nähe des Oberwalls angeordnet und nicht wie in den früheren Einheitsforts in der Hauptpoterne. Auffällig ist die bauliche Ähnlichkeit mit dem zeitgleich entstandenen Fort Gorgast. |
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Bereits zur Fertigstellung des Forts hielt man es infolge der Einführung des Brisanzgranate für veraltet und passte nur noch im geringen Maße das Fort an die neuen Erfordernissen an. So erhielten die Grabenkaponieren noch eine zusätzliche Schützengalerie, um die Flanken der Kaponieren besser bestreichen zu können. Die Fortdecke wurde mit ca. 1,5m Stampfbeton verstärkt und die Pulvermagazine versah man mit einer zusätzlichen 5m starken Erdschicht. Da die Schießscharten der Kaponieren mit 3cm dicken, versenkbaren Stahlplatten verschlossen werden konnten, gilt das Fort Zorndorf als das erste Panzerfort. Für die Bestreichung des Grabens war neben dem Gewehrfeuer auch die 3,7cm Revolverkanone vorgesehen. Zu einer Armierung kam es jedoch infolge der militärischen Entwertung nicht mehr. Im Fort konnten regulär 60 Mann Artillerie und 250 Mann Infanterie untergebracht werden. Die Versorgung mit Frischwasser erfolgte durch einen Tiefbrunnen in der Mittelkaserne und Zisternen in den 4 Ecken des Fortgrabens. Im ersten Weltkrieg wurden im Fort Zorndorf französiche Kriegsgefangene interniert. |
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In den zwanziger Jahren diente das Fort als Unterkunft für Optanten - Deutsche, die aus dem an Polen abgetretenden Gebieten vertrieben wurden. Danach nutze die Reichswehr, später die Wehrmacht das Gelände. Die rote Armee eroberte das Fort 1945 kampflos und richtete auf dem Glacis Artilleriestellungen ein, die heute noch sichtbar sind. Zur endgültigen militärischen Entwertung wurde die rechte Kaponiere und die Kehlkaponiere gesprengt. In den folgenden Jahren diente das Fort als Steinbruch. Große Teile der Kasernenfassade und der Stützmauern in den Kasematten wurden abgerissen. In der Kontereskarpenmauer wurden die Ziegel, welche die Rundbögen verschlossen, entfernt. Später nutze die polnische Armee das Fort als Lager und Schafstall. Seit Anfang der 90er Jahre des 20.JH steht das Fort leer. Daraufhin nutzten Schmuggler und Menschenhändler das Fort als Zwischenstation vor dem Grenzübertritt nach Deutschland. Um deren Aktivitäten zu erschweren, wurde am Eingang der Hauptpoterne eine Betonbarriere aufgebaut. |
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Es hält sich hartnäckig das Gerücht, daß französche Kriegsgefangene im Fort Zorndorf einen Goldschatz vergraben hätten. Schließlich gehört ein Goldschatz auch zur Standardausrüstung eines jeden französichen Soldaten. So verwundert es kaum, daß ständig die Mauern in den Kasematten aufgebrochen werden. Mit etwas mehr Wissen über den Aufbau einzelner Baugruppen hätten sich die Schatzsucher viel Arbeit und dem Fort weitere Schäden ersparen können. In den letzen Jahren wurden vermehrt Autoreifen und Hausmüll entsorgt und angezündet, was zu einer starken Verrußung der Decken führte. Teile des Fort sind akut einsturzgefährdet. Um auf die Baufälligkeit der Anlage hinzuweisen, wurden 2009 Hinweisschilder von der Küstriner Stadtverwaltung aufgestellt. Das Betreten der Anlage untersagt, allerdings hält sich niemand an das Verbot. |
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