In den schweren Kämpfen um Küstrin 1945 diente das Neue Werk als Unterkunft und blieb von den schweren Kampfhandlungen weitestgehend verschont. Das Reduit, Oberwall und Eskarpenmauer erhielten einige Artillerietreffer, ohne die Bausubstanz ernsthaft zu gefährden. Bis zum 12.März 1945 wurde das Fort gehalten, ehe es wegen Munitionsmangel aufgegeben werden mußte. An diesem Tag wurde die Küstriner Neustadt von der Roten Armee überrannt.

Die Ostseite des Reduit in der sowjetischen Wochenschau vom März 1945 Das Neue Werk im Luftbild von 1948

Wie das Luftbild aus dem Jahr 1948 beweist, ist das Fort kaum beschädigt. Mitte der 50er Jahre erfolgte jedoch der Abriß zur Baustoffgewinnung für den Wiederaufbau der Küstriner Neustadt. Die Teilnahme des preussischen Offiziers von Prittwitz an der Planung des Forts war wohl für die polnische Stadtverwaltung das politische Motiv das Fort abzureißen.
Ob Teile des Forts, wie zum Beispiel das Reduit, tatsächlich abgerissen oder lediglich übererdet wurden, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Die Zorndorfer Straße führt heute gerade durch das Fort, obwohl die alte Straße ist als Nebenstraße noch vorhanden ist. Die Konterskarpen und Eskarpenmauer wurde mit den Kaponieren abgetragen und der Graben verfüllt. Teile des Glacis an der Ostseite sind in der Nähe der Zorndorfer Straße noch erkennbar. Am Fuße des Glacis befindet sich ein Imbiss und dieser Bereich wird gepflegt. Mit geübten Blick kann man auch Reste der Stützmauern der Kontereskarpe erkennen. In der Nähe der beseitigten Schulterkaponiere ist der linke Eckpfeiler der Kontereskarpe auszumachen, der von zwei Mineneingängen flankiert wird. Im Innenbereich des Forts sind die Mauerreste der linken Munitionsausgabe mit Gewölberesten erkennbar. Dabei handelt es sich um die linke Außenmauer. An Stelle des Reduits befindet sich die Betonmischeinrichtung einer Baustoffirma, die das restliche Gelände bebaut hat. Diese Firma entsorgt ihren Bauschlamm im Grabenbereich der ehemaligen Schulterkaponiere, wodurch die noch sichtbaren Reste zusehens verschwinden. Die Stadt Küstrin betreibt auf der Nordseite des Forts eine Mülldeponie, die inzwischen bis an die linke Munitionsausgabe heranreicht.

Glacisrest an der Zorndorfer Straße - Zustand 2009 Reste der Stützmauern an der Ostseite der linken Kontereskarpe - Zustand 2005 Linke Munitionsausgabe von Westen aus gesehen Zustand 2006 Minengänge an der Schulterkaponiere 2005 - inzwischen nicht mehr sichtbar
Auch nach 150 Jahren fast wie neu -
Stein mit Ziegeleisiegel - Zustand 2006
Pfeiler der Konterskarpe an der Schulterkaponiere - Zustand 2005

Linker Flügel des Forts - heute Müllplatz Zustand Mai 2009

Das Gelände des Neues Werks lässt sich noch erahnen